Rheinfall
 Der Rheinfall bei Neuhausen ist mit 23 Metern Höhe und 150 Metern Breite ein grandioses Naturschauspiel   
 
Der Rheinfall von der Nohlseite gesehen. Am linken Bildrand das Mühlenradhaus und rechts das Schloss Laufen. Das Schloss wurde erstmals im Jahre 858 erwähnt
Der Rheinfall befindet sich in auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen am Rheinfall im Kanton Schaffhausen (rechtsufrig) und Laufen - Uhwiesen  im Kanton Zürich  (linksufrig), rund vier Kilometer westlich unterhalb der Stadt Schaffhausen
Der Rheinfall, früher auch Grosser Laufen genannt, gehört mit dem gleich hohen Sarpsfossen in Norwegen zu den drei grössten Wasserfällen in Europa. Dabei ist der Sarpsfossen mit durchschnittlich 577 m³/s wasserreicher, während der doppelt so hohe Dettifoss auf Island nur etwa halb so viel Wasser führt.
Über eine Breite von 150 m stürzen gewaltige Wassermassen über die Felsen hinunter! Nur Mut: Die Fahrt und den Aufstieg zum mittleren Felsen sollte man sich nicht entgehen lassen. Vom Schloss Laufen führt ein Fussweg vorbei an den tosenden Wassermassen zur Plattform «Fischetz».
Der Rheinfall hat eine Höhe von 23 Metern und eine Breite von 150 Metern. Der Kolk in der Prallzone hat eine Tiefe von 13 Metern. Bei mittlerer Wasserführung des Rheins stürzen im Rheinfall 373 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Felsen (mittlerer Sommerabfluss: etwa 600 m³/s).
Die höchste Abflussmenge wurde im Jahr 1965 mit 1250 Kubikmetern, die geringste Abflussmenge im Jahr 1921 mit 95 Kubikmetern pro Sekunde gemessen. Auch in den Jahren 1880, 1913 und 1953 war der Abfluss ähnlich gering.
Der Felsuntergrund, der viel älter ist als der Rheinfall selbst, wie auch die bedeutend jüngeren geologischen Vorgänge während des gegenwärtigen Eiszeitalters, führten zur Entstehung des Rheinfalls.
Durch die allgemeinen Temperatursenkungen setzten vor rund 500 000 Jahren die ersten Gletschervorstösse ins Mittelland ein und gestalteten die heutige Landschaft. Bis zum Ende der Riss-Kalkzeit vor ca. 200 000 Jahren floss der Rhein von Schaffhausen westlich durch den Klettgau. Dieses frühere Flussbett wurde wieder mit Alpenschotter (Molasse) aufgefüllt.
Die Rheinbrücke bei Laufen (auch Rheinfallbrücke genannt) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke der Rheinfallbahn, die zwischen Laufen - Uhwiesen und Neuhausen oberhalb des Rheinfalls den Rhein überspannt.
Die Brücke wurde zwischen 1855 und 1856 nach Plänen des Oberingenieurs Carl Ruland gebaut. Die Baukosten betrugen 220.000 SFr. Eine umfangreiche Instandsetzung folgte rund hundert Jahre später vom Dezember 1957 bis März 1959. Dabei wurden unter anderem die Gewölbe verstärkt und ein Schottertrog aus Stahlbeton beidseitig auskragend für zusätzliche Fussgängerstege, eingebaut. Zuletzt kam es zwischen 2004 und 2007 zu einer Instandsetzung für 1,2 Millionen SFr.
Blick auf Neuhausen. Rechts im Bild die Plattform Fischetz. Diese Plattform bietet einen grossartigen Ausblick auf die Wassermassen.
 
 
Fotos by Gisela Schwaller