Reis ist seit jeher die Basis der thailändischen Wirtschaft, und der Reisanbau ist immer noch die Hauptbeschäftigung der Mehrheit aller ländlichen Bauern in Thailand.
Der Beginn der Reiskultivierung liegt mehrere tausend Jahre zurück: Seinen Ursprung hat er irgendwo zwischen Südchina und dem östlichen Teil des alten Indiens, zwischen Assam und Burma.
Noch heute liegen die grössten Reisanbaugebiete der Welt in Asien: Vor allem sind Indien, China und Thailand für den Export der kleinen Körner verantwortlich. Die Verbreitung vom Reis in die restliche Welt fand über Ägypten statt und bereits um 400 vor Christus wurde Reis auch im Iran und Irak angebaut.
Ausgrabungen von Reiskörnern und Spelzen im Yangtze-Delta im Süden Chinas gehen auf das Jahr 5000 vor Christus zurück. Funde in Thailand – Ban Chiang Udon Thani - stammen etwa von 3500 vor Christus. In Indien hat man bislang die heutige Kulturform des Reises erst ab 1500 vor Christus nachweisen können.
Der Reis hat seinen Ursprung in China, er stammt aus dem Mündungsdelta des Jangtsekiang Flusses. Vor 7000 Jahren begann dort die unaufhaltsame, weltweite Erfolgsstory des Rispengrases. Damals gelang es zum ersten mal die Reispflanze zu kultivieren. Heute wird Reis in fast jedem Erdteil angebaut. Die wichtigsten Anbaugebiete mit über 90% der gesamten Weltproduktion liegen in Asien. Allein China produziert jährlich ca. 197 Millionen Tonnen Reis.
Bis zu solchen Mammuternten legte der Reis allerdings einen weiten Weg zurück. Er breitete sich erst 3000 Jahre nach seiner Entdeckung langsam über die Sumpfgebiete im Süden Chinas bis nach Norden hin aus. Wandernde Stämme brachten damals die Kunst des Reisbaus in Regionen, die man heute Thailand, Birma, Kambodscha, Vietnam und Malaysia nennt.
Reis gehört der Grasgattung Oryza an, die wie der Weizen, der Hafer die Gerste und die Hirse zur Familie der Gramineae, der Getreidegräser zählt. Von den verschiedenen Arten der Gattung Oryza liessen sich zwei erfolgreich kultivieren: Zum einen die Oryza Glaberrima, ein auf Westafrika beschränktes Hochlandgewächs, und zum andern ihre ungleich erfolgreichere asiatische Schwester mit Namen Oryza Sativa.
Im traditionellen Reisanbau wird überwiegend per Hand mit Sicheln geerntet. Auf grösseren Anbauflächen können Mähdrescher eingesetzt werden, auf kleineren Reisfeldern und an den Hängen ist das nicht möglich.
Auch wenn natürlich auch in Thailand die industrielle Bearbeitung der Felder durch motorenbetriebene Pflüge und Gerätschaften zugenommen hat, setzen viele Thais weiterhin auf einen traditionellen Anbau, bei dem fast alles mit der Hand (und der Hilfe der Wasserbüffel) gemacht wird.
Jährlich werden in Thailand rund 30 Millionen Tonnen Reis geerntet, wovon ein Großteil auf den hochwertigeren Jasmin-Reis fällt. Der wächst zwar nicht so schnell nach wie andere Sorten, bringt allerdings auf dem Markt fast den doppelten Preis ein.
Reis wird fast überall im Königreich angebaut, aber die fruchtbaren Ebenen rund um dem „Königsfluss“ Chao Phraya gelten als die Reisschüssel des Landes. Doch in den letzten Jahren hat die Produktion im Nordosten kräftig angezogen und macht Zentralthailand damit Konkurrenz. Das regenreiche thailändische Klima dort bietet perfekte Umstände für die kleinen weissen Körner.
Zum Dreschen werden auch stationäre motorbetriebene Dreschmaschinen eingesetzt.
Der Reisanbau hier im Nordenosten Thailands ist häufig Familienangelegenheit. Die Generationen der 40-jährigen und älter haben oftmals 5 bis 7 Geschwister. Geschwister und deren bessere Hälfte, sowie teilweise deren erwachsene Kinder, helfen während der Planz- und Erntezeit gegenseitig auf den Feldern.
Der Rohreis, der geerntet wurde, muss immer vor der Weiterverwendung getrocknet werden. Das geht am besten geht das Trocknen auf einem grossen Platz oder einer grossen ebenen Fläche. Da die kleinen Reisbauern auf dem Land solche Flächen nicht haben werden in den ländlichen Regionen die Strassen dafür zweckentfremdet.
Der Reis hat für die Thai also nicht nur eine wirtschaftliche Bedeutung, er wird verehrt und ihm wird der Respekt zuteil, den dieses unersetzlich wichtige Lebensmittel für die Thailänder auch verdient hat.
Und nicht vergessen - für die Hälfte der Weltbevölkerung ist Reis das Hauptnahrungsmittel.