Mit Michael Strassberger im Geschichtspark Sukhothai
Der Geschichtspark Sukhothai umfasst die Ruinen von Sukhothai, der Hauptstadt des Sukhothais-Königreiches im 13. und 14. Jahrhundert, dem ersten grossräumigeren Königreich der Thai.
Der Park liegt an der Thailand Route 12, etwa 13 Kilometer westlich des Zentrums der modernen Stadt Sukhothai, die auch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist.
1976 legte die thailändische Regierung fest, dass die Ruinenfelder zu einem Geschichtspark („Historical Park“) ausgebaut werden sollten. Die endgültige Restaurierung wurde 1988 abgeschlossen und der Sukhothai Historical Park durch den König eingeweiht. Am 12. Dezember 1991 wurde der Geschichtspark zusammen mit benachbarten und in denselben kulturellen Kontext gehörenden Parks in Si Satchanalai und in Kamphaeng Phet zu einem Teil des Weltkulturerbes der UNESCO erklärt.
Der Wat Mahathat steht im Zentrum des Geschichtsparkes
In der Blütezeit des Königreichs umfassten die Mauern des Wat Mahathat ein Gelände von etwa 200 Meter mal 200 Meter und schlossen nahezu zweihundert Chedis und eine Anzahl kleinere Gebäude ein.
Die alte Stadt, von den Einheimischen auch Mueang Kao (Alte Stadt) genannt, war durch Erdwälle und Wassergräben von etwa 2 km × 1,6 km Ausdehnung umgeben. Durch die Befestigungen führten insgesamt vier Eingangstore in die Stadt. Innerhalb dieser Mauern sind die Überreste des königlichen Palastes und von mehr als 20 Tempeln zu sehen, von denen der grösste der Wat Mahathat ist. Der Geschichtspark beinhaltet zusätzlich Gebiete nördlich, östlich, südlich und westlich ausserhalb der Mauern, in denen weitere Ruinen-Tempel stehen.
Es war wahrscheinlich der zwischen 1238 und etwa 1270 regierende König Sri Indraditya den heutigen Wat Mahathat gegründet hat. Zunächst hat Sri Indraditya von dem heute noch sichtbaren Zentralheiligtum wohl nur fünf Türme auf einer quadratischen Plattform (an jeder Ecke einen sowie einen in der Mitte) errichtet. Dies entdeckte das thailändische Finde Arts Departenment am Anfang der 1960er Jahre, als sie dort Reparaturen durchführten. Seine heutige Form erhielt der Tempel wahrscheinlich durch König Loe Thai gegen 1345.
Das Ramkhamhaeng-Denkmal
Das Denkmal befindet sich auf einem weitläufigen Platz im Zentrum des inneren Bereiches des Geschichtsparks Sukhothai. Der Mittelpunkt des Denkmals besteht aus einer Bronzestatue des Königs in sitzender Position auf einer Nachbildung des Manangkhasila-Asana-Throns. Die Skulptur erhebt sich auf einer marmornen Basis, die ihrerseits auf einer ziegelsteinernen Empore ruht. Im Hintergrund wird die Statue von Bronzereliefs mit Szenen aus dem Leben des Herrschers flankiert
Wat Mahathat war zur Zeit des Königreichs von Sukhothai der zentrale und damit wichtigste Tempel des Reiches.
In der Mittelachse des Bot und des Viharn befindet sich ein Chedi, der die heilige Reliquie barg. Er wurde unter König Lü Thai umgebaut und vergrößert und dürfte sein Aussehen seither nicht wesentlich verändert haben. Der Chedi ruht auf einer Terrasse mit quadratischem Grundriss, deren Mauerung mit Reliefs geschmückt sind, die eine rituelle Prozession anbetender Jünger Buddhas zeigen
Die Säulen des fünfschiffigen Gebäudes stehen noch und zeigen, dass die Seitenschiffe schmaler und stufenweise niedriger waren als das Mittelschiff. Zur Westseite hin zeigt sich eine Art Apsis, die dem Vestibül der Ostseite entspricht. Aus diesem Gebäude stammt der Phra Buddha Shakjamuni, der auf Anordnung von König Phra Phutthayotfa Chulalok (Rama I.) zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Bangkok in den Wat Suthat gebracht wurde.
Fotos by Michael Strassberger