
Prasat Hin Khao Phanom Rung, etwa: Palast aus Stein auf dem Berg Rung, dabei heisst Phnom Rung auf Khmer etwa „Breiter Berg“ – das ist ein Tempelbezirk auf einem erloschenen Vulkan, etwa 50 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Buri Ram gelegen.
Der Vulkan, der die einzige Erhebung in der unmittelbaren Umgebung ist, galt vor Jahrhunderten als Sitz der Götter und wurde wohl deshalb als Bauplatz für den Tempel gewählt.
Der Park ist täglich geöffnet von 06.00h - 18.00h. Der Eintritt beträgt 100.- Baht

Der Prasat Hin Khao Phnom Rung ist wohl eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand. Die Gegend war zwischen dem frühen 9. Jahrhundert und dem 13. Jahrhundert ein von Angkor weitgehend unabhängiges Fürstentum der Dynastie Mahidharapura.

Die in 381 Metern Höhe liegende Tempelanlage symbolisierte einst die Wohnstätte Shivas auf dem heiligen Berg Krailasa und wurde zwischen dem frühen 10. Jahrhundert und dem späten 12. Jahrhundert von den damals dort herrschenden Khmer errichtet.

Insbesondere während der Herrschaft von König Suryavarman II wurden hier wesentliche Erweiterungen durchgeführt. Wie bei anderen Tempeln auf Bergspitzen (zum Beispiel Prasat Preah Vihear und Phnom Chisor) wurde auch hier die Architektur an die natürlichen Gegebenheiten angepasst.

Eine lange Treppe führt hinauf zum wichtigsten Bezirk. Der eigentliche Tempel wird durch einen 160 Meter langen erhöhten Fussweg erreicht, der von Säulen flankiert ist und auf die Naga - Brücke zuführt.

Die Brücke symbolisiert den Übergang aus der profanen in die geheiligte Welt. Eine weitere Treppe führt zu einem Bereich mit vier Bassins, an denen vorbei man über eine zweite Brücke in den eigentlichen Tempel gelangt.

Das Zentrum der Tempelanlage stellt der aus Sandstein errichtete, 23 Meter hohe Prasat dar. Das quadratische Herzstück erstreckt sich über rund 82 Quadratmeter. Der fünfstufige Prasat wurde Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet und begeistert auch heute noch mit weltweit einzigartigen Darstellungen der Mythologie.

Phanom Rung ist bekannt für die sorgfältig ausgeführten Steinmetzarbeiten. Diese mögen eines der ersten historischen Kunstwerke aus der Angkor-Zeit sein.

Die meisten anderen Darstellungen verehren Shiva und die Askese.

Die Sandsteine wurden behauen und ohne die Verwendung von Zement oder Mörtel wurde ein sakrales Denkmal zu Ehren der bedeutendsten Göttertriade des Hinduismus geschaffen.

Die Basis des Ligams ist rechteckig und Brahma gewidmet. Das achteckige Mittelteil ist dem Gott Vishnu geweiht, während Shiva auf der runden Spitze thront. Dieser konisch geformte Stein symbolisiert die Schöpferkraft Shivas.

Diese Steinmetzarbeiten zeigen zwei Kriegselefanten, die einen Feind niedertrampeln.

Auch die Fenstersäulen wurden wie alle anderen sichtbaren Bauteile aus Sandstein gefertigt. Sandstein lässt sich schwer bearbeiten, doch einmal in den gewünschten Zustand gebracht, bewahrt der bearbeitete Stein lange seine Form. Sandstein erträgt hohe statische Belastungen.



Einzigartige Steinmetzarbeiten von höchster Qualität und Detailgenauigkeit machen Phanom Rung so sehenswert.
Shiva- und Vishnu–Darstellungen, steingewordene Episoden aus der Hindu-Mythologie und dem indischen Ramayana-Epos (thai: Ramakien), feinste Ornamente, filigraner Säulenschmuck, dekorierte Giebelfelder und Pilaster.

Der Blick zurück zeigt die 200 m lange und 12 m breite Prozessionsstrasse. Beidseitig dieser Strasse aus Lateritgestein befinden sich 69 Begrenzungspfosten aus Sandstein, deren obere Abschlüsse die Form von Lotusblütenknospen zeigen.


Der Komplex liegt in einer malerischen Umgebung mit herrlichem Blick auf die umliegende ländliche Landschaft.
Fotos by Beny Werder